Schwierige Mitarbeitergespräche
Schwierige Mitarbeitergespräche führen – das ist nicht immer eine leichte Aufgabe!
Egal ob Kündigungsgespräch, Schlichtungsgespräch, Beziehungsgespräch, Konfliktgespräch zwischen zwei Mitarbeitern oder ein Gespräch zwischen Führungskraft und Mitarbeitern – schwierige Mitarbeitergespräche müssen gut vorbereitet werden, damit sie erfolgreich werden!
Die Kommunikation zwischen zwei Menschen wird nicht nur bestimmt durch den Inhalt. Dieser nimmt den kleinsten Raum ein. Die Stimme, die Sprachtechnik und vor allem die Körpersprache haben sehr viel Einfluss darauf, wie Ihr Gegenüber das Gesprochene wahrnimmt.
Sie können nicht „nicht kommunizieren“! 20% der Kommunikation läuft über die bewusste Sachebene und 80% unbewusst über die Beziehungsebene (Erziehung, Erfahrung, Ängste, Muster). Ist die Beziehungsebene gestört und Sie gehen unvorbereitet ins Gespräch, kann ein schwieriges Gespräch kaum zum erwünschten Erfolg führen.
Wichtige Regeln, die Sie in jedem Gespräch einhalten sollten, sind:
Aktives Zuhören, ausreden lassen, bei Unklarheiten nachfragen, Gesagtes zusammenfassen (wichtige Fakten) und vor allem eine zugewandte Körperhaltung. Sicher kennen Sie es aus eigener Erfahrung, wie Sie sich fühlen, wenn jemand Ihnen nicht zuhört oder sich während des Gespräches wegdreht.
Halten Sie während des gesamten Gesprächs Blickkontakt. Beobachten Sie den Körperausdruck Ihres Gegenübers. Ganz wichtig ist es, Ihrem Mitarbeiter Ihr Interesse und Verständnis am Gespräch zu zeigen. Eine Prise Humor kann dabei sicher auch nicht schaden. ?
Die Vorbereitung für schwierige Mitarbeitergespräche ist sehr wichtig. Überlegen Sie sich vorher, was Sie erreichen wollen, was ist Ihr Ziel? Machen Sie sich Gedanken über Ihre eigene Einstellung und klären Sie Ihr Gefühl zum anderen vor dem Gespräch. Machen Sie sich klar, wie Sie die Situation sachlich mit dem Mitarbeiter klären können.
Sorgen Sie für ein ungestörtes Umfeld und dafür, dass beide genügend Zeit mitbringen. Nichts ist schlimmer, als wenn ein Mitarbeiter zur Tür hereinschaut und sagt „Herr Meier wartet schon auf Sie“. Das kann den Ausgang des Gesprächs negativ beeinflussen.
Treten Sie Ihrem Mitarbeiter respektvoll entgegen. Arbeiten Sie während des Gesprächs mit W-Fragen (also offene Fragen, die mit „W“ beginnen). So kann Ihr Mitarbeiter nicht nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten und Sie erhalten viel mehr Informationen.
Gesprächsablauf
Zu Beginn des Gesprächs ist es wichtig die gegenseitigen Erwartungen zu klären. Worum geht es, was wollen wir heute voneinander? Legen Sie die gemeinsamen Spielregeln fest: Zuhören, ausreden lassen, bei Unklarheiten nachfragen.
Benennen Sie Ihrem Gegenüber das problematische Verhalten oder die schwierige Situation, indem Sie ihm Ihre Wahrnehmung mitteilen. Beschreiben Sie das beobachtete Verhalten mit Daten, Fakten und Informationen wertfrei und so konkret wie möglich: „Ich nehme wahr …, mir ist aufgefallen …, ich habe festgestellt …”
Machen Sie Ihrem Gegenüber im nächsten Schritt deutlich, welche Bedeutung das Verhalten für Sie hat und welche Folgen Sie sehen.
Als nächstes formulieren Sie Ihr Anliegen. Machen Sie Ihrem Gegenüber konkret klar, was Sie zur Lösung des Problems von der anderen Person erwarten – als Bitte, Wunsch, Erwartung, Forderung oder Anweisung: „Ich wünsche mir von Ihnen…, ich erwarte von Ihnen…, meine Forderung an Sie ist…“
Denken Sie daran im „Hier und Jetzt” zu arbeiten (keine alten Geschichten durchkauen und nicht in negativen Gedanken versinken). Verwenden Sie in Ihren Formulierungen das Wort „Ich” statt „Man”.
Wiederholen Sie wichtige Gesprächsinhalte mit eigenen Worten. So können Sie erkennen, ob Sie das Gesagte richtig verstanden haben.
Reden Sie authentisch und selektiv miteinander… (nicht alles, was wahr ist, muss ich sagen; aber alles, was ich sage, muss wahr sein. Nicht alles was ich will, muss ich auch tun; aber alles, was ich tue, muss ich auch wollen).
Zu beachten ist auch die 50% Regel. Mindestens 50% der Energie zur Problemlösung müssen beim Gesprächspartner liegen.
Zum Abschluss des Gesprächs sollten Sie Bilanz ziehen: Was haben wir geklärt und was ist offen geblieben? Welche Fragen sind neu entstanden? Welche nächsten Schritte stehen an?
Wenn Sie diese Regeln beachten, sollte ein schwieriges Gespräch erfolgreich verlaufen.
Haben sie noch Fragen zu diesem Thema? Rufen Sie uns gerne an oder schreiben uns.
Herzliche Grüße
Tanja Dieskau
Quelle Foto: Pixabay
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