Auszubildende im Handwerk
Auszubildende führen im Handwerk
Das Thema Auszubildende finden und ausbilden, ist natürlich nicht nur Thema für das Handwerk.
Oft kann der Einstieg für eine gemeinsame Zusammenarbeit über ein Praktikum funktionieren, jedoch ist die Generation Z, wie sie inzwischen genannt wird, eher zurückhaltend und häufiger unentschlossen. Insbesondere Handwerksbetriebe berichten uns das immer wieder. Nun, gerade deshalb ist es besonders wichtig, die jungen Menschen „richtig abzuholen“, um sie für den künftigen Berufseinstieg zu begeistern.
Vor einigen Wochen hatte ich ein Gespräch mit einem Gesellenteam eines Gas- und Wasserinstallateurbetriebes. Die Aussagen, wie mit Praktikanten und Lehrlingen umgegangen wird, waren doch teilweise fragwürdig! Das ging von „hol mal das Werkzeug aus dem Auto, dann kannst Du zugucken“, bis hin zu: „wenn „DER“ nicht interessiert ist und mich was fragt, lass´ ich den links liegen“. Mann oh Mann, da ging mir echt der Hut hoch! Deshalb schreibe ich heute mal einen Block darüber.
Gesellen und Meister, die extra einen Ausbildereignungsschein haben, machen es deswegen nicht besser. Das Führen von jungen Menschen ist für viele eine echte Herausforderung. Es erfordert Geduld und Verständnis.
Der erste Schritt: Ein Ausbildungsplan
Der erste Schritt sollte immer ein interner Ausbildungsplan sein. Das gilt ebenso für den Praktikanten. Stellen Sie sich die Frage: Was können wir ihm (oder natürlich ihr) im Rahmen des Betriebsablaufs vermitteln, damit er Gelegenheit hat herauszufinden, ob er sich für den Beruf interessiert. Dazu gehört natürlich auch, ihn oder sie „schon mal“ etwas machen zu lassen. Eine praktische Einweisung in die betrieblichen Vorgehensweisen und Regeln gehören auch dazu!
Ein tolles Betriebshandbuch ist zwar hilfreich, nur meist wird es nicht gelesen. Es geht darum gemeinsam mit dem neuen jungen Teammitglied die „Grundregeln“ abzustimmen und sich deutlich auszutauschen, so dass der Sinn verstanden wird.
Der Ausbildungsbeauftragte
Dass es einen Ausbildungsbeauftragten im Betrieb gibt, der Lust hat mit jungen Menschen zu arbeiten und ihnen viel Wissen und Teamgeist vermittelt, versteht sich von selbst.
Die Gesellen ihrerseits haben sich an die Umgangsregeln, die der Ausbildungsbeauftragte vermittelt, zu halten.
Ausbildungsbegleitende Hilfen der Arbeitsagentur
Damit eine Ausbildung für alle Beteiligten erfolgreich ist, kann eine assistierte Ausbildung (AsA) sinnvoll sein. Gerade für Jugendliche mit schwachem Schulabschluss oder Migrationshintergrund kann diese Unterstützung eine große Hilfe sein und für den Betrieb natürlich auch.
Außerdem gibt es noch Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH), eine Art unterstützender Unterricht, in enger Abstimmung mit dem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule. Dieser wird individuell zugeschnitten und bezieht sich auf fachliche, und praktische Themen. Der Beginn der abH kann jederzeit während der Ausbildung erfolgen. Das Ziel ist es, einen Ausbildungsabbruch frühzeitig zu verhindern und die Ausbildung erfolgreich abzuschließen.
Es fallen in beiden Fällen keine Kosten an, da diese Unterstützungen über die Arge gefördert werden. Weitere Informationen gibt es beim Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur 0800-45555 20 oder auf der Website der Arbeitsagentur.
…und ich hoffe, ich konnte mit diesem Blog helfen!
Herzlichst Ihre Susanne Hasemann
Quelle Foto: Adobe Stock