Umgang mit Finanzen
Umgang mit Finanzen
Eine Bank ist eine Institution, die Ihnen Geld leiht, wenn Sie beweisen können, dass Sie es nicht benötigen. – Bob Hope
Wer von Ihnen diesen Blog liest und der Meinung ist, er hat einen finanziellen Überblick und einen guten Umgang mit Finanzen, dem kann ich jetzt schon versichern, dass Sie nach dem Lesen dieses Blogs weitere Ideen zum Thema Finanzen erhalten, die Sie umsetzen möchten.
Auch wenn das Thema Finanzen nicht Hauptthema unserer Handwerker Coachings ist, so stellen wir in den Gesprächen mit unseren Unternehmern und Unternehmerinnen immer wieder fest, wie wenig sie sich mit dem Thema der eigenen Finanzen, bezogen auf den Betrieb und privat, beschäftigen oder interessieren. Oft existiert nicht einmal ein 12-monatiger Überblick, der die Einnahmen und Ausgaben im voraus zeigt.
Einnahmen und Ausgaben
Hierzu genügt eine einfache Excelliste mit den voraussichtlichen Einnahmen und gesamten Ausgaben, eingetragen über 12 Monate. Jetzt könnten Sie denken, na ja ich weiss ja nicht alle Ausgaben und Einnahmen und schon gar nicht im voraus. Dann lassen Sie sich gesagt sein, dass es in vielen Branchen durchaus wiederkehrende Einnahmen gibt und vor allem Aufträge, die jetzt schon feststehen, nur eben später realisiert werden.
Die festen Betriebsausgaben sind bekannt, die flexiblen Kosten stehen ebenfalls in der Liste und warten auf ihre Aktualisierung. Falls Sie Ihre Einnahmen, sprich Erlöse, nur unvollständig eintragen, wird sofort die Unterdeckung bewusst. Dann wissen Sie sofort, wie viel Ihnen in den jeweiligen Monaten noch fehlt.
Selbstverständlich sind Rücklagen zunächst nach Ihrem „neuen“ Verständnis auch Ausgaben und gehören in die Liste. Ach ja, wie war das noch mit den Rücklagen? Es ist in jedem Fall ratsam von den Erlösen oder Roherträgen (siehe BWA-betriebswirtschaftliche Auswertung) 10% auf ein Unterkonto zu parken oder ein Cash Konto zu nutzen. Wichtiger Hinweis: In der Regel benötigen Sie mehr als nur ein Cash Konto, eines für künftige Investitionen und für alle Steuerarten.
BWA
Außerdem macht es Sinn, die BWA lesen zu können und, je nach Finanzlage, ein wöchentliches Finanzmeeting mit sich selbst oder mit einer vertrauten Person durchzuführen. Ihre BWA sollte einen 3-Jahresvergleich beinhalten. So sehen Sie, wie sich Ihr Betrieb in den letzen Monaten oder im Vergleich zu den beiden Vorjahren entwickelt hat.
Falls Sie sich in Geldangelegenheiten beraten lassen wollen oder müssen, kann es sich für Sie äußerst ungünstig auswirken, wenn Sie die Verantwortung komplett, beispielsweise einem Finanzberater, überlassen, ohne sich vorher selbst informiert zu haben.
Oft genug konnte ich feststellen, dass bei vielen Menschen zum Thema Finanzmanagement noch reichlich Potenzial nach oben ist. Die meisten Unternehmer und Unternehmerinnen (Menschen in Deutschland im allgemeinen) interessieren sich schlichtweg nicht dafür und überlassen es lieber Bank-und Finanzberatern, was mit dem eigenen Geld geschehen soll.
Vorsorge
Darüberhinaus haben die wenigsten Unternehmerinnen und Unternehmer Vorsorge getroffen in Bezug auf eine Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht. Ein Testament existiert oft nicht. Falls Ihr Partner oder Ihre Partnerin noch keine Bankvollmacht hat, sollten Sie dies unbedingt nachholen. Wir haben Betriebe erlebt, die an so einer Nachlässigkeit fast zugrunde gegangen wären! Es können keine Gehälter überwiesen oder ähnliche Geschäftsabwicklungen durchgeführt werden. Eine Katastrophe!
Dieser Blog soll Sie ein wenig aufrütteln, sich endlich um diese Themen zu kümmern.
Minderjährige Kinder
Ach ja: Falls Sie noch minderjährige Kinder haben, sollten Sie einen Vormund bestimmen. Denn: Wenn Ihnen als Ehepaar etwas passiert, haben Sie keinen Einfluss mehr und das Vormundschaftsgericht schaltet sich ein.
Also packen Sie’ s an: Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!
Ihre Susanne Hasemann
Quelle Foto: ©[Khunkorn] via Canva.com